Schwarzer Tag

Zur falschen Zeit am falschen Ort.
Die Fährüberfahrt von Sardinien (Der Reisebericht Sardiniens war auf gestohlenem Rechner, evtl nachgereicht) lief wunderbar. Ein schöner Tag wurde in Marseille verbracht. Wir hatten sogar das Glück eine neue Lichtmaschnine bei einem Überholer zu ergattern-das lang gesuchte Ersatzteil, für den Fall der Fälle. Ein passabler Stellplatz nahe des Etang de Vic wurde gefunden. Der weitere Routenverlauf über Andorra, Spanien und Portugal wurde geplant. Der schwarze Tag begann gut. Der örtliche Wind Tramontana gab sein bestes und bließ mit bis zu 7 Windstärken über das Wasser. Am Etang d´Ingril nahe Frontignan stellten wir Berta ab.  Während Lucas die ersten Bahnen mit seinem Brett und Segel durch den Etang zog, bearbeitet Steffen zunächst die Bilder im Bus. Schließlich macht er sich mit Kamera auf den Weg und findet einen guten Ort um für 20-30 min Bilder von mir zu schießen. Wie immer war im Bus alles abgesperrt sowie keine Sicht (durch dunkle Vorhänge) ins Auto gewährt.
Wir kamen schließlich zurück zum Auto. Alles sah wie immer aus. Türen alle verschlossen, keine Scheibe demoliert. Wir öffneten die Schiebetür. Alles verwüstet. Wenige Worte: "Wir wurden ausgeraubt". Noch beim Schreiben dieses Berichts haben wir Gänsehaut. Wir suchen alle Wertgegenstände die verteilt waren. Sie fanden alles. Halt-fast! Die externe Festplatte mit allen Bildern der Reise lag auf unerklärliche Weise auf dem Boden im Auto. Auch die GoPro (zumindestens das inneere, das Herz) wurde übersehen. Radio, Netzteile, Usb sticks... klaute man auch nicht-kann man ja kein Bargeld rausholen... Minutenlang waren wir sprachlos, es folgte Verzweiflung, anschließend unheimliche Wut. Dann Ratlosigkeit. Wir suchten nach Auffälligkeiten in der Umgebung. Natürlich sinnlos. Profis waren am Werk. Beobachten, Warten, Aufknacken in Sekunden und das mitnehmen, was Bargeld bringt. Elektronische Geräte, Bargeld und eine Surftasche mit Euqipment waren das Gut. Für die Banditen Hauptgewinn. Für uns Totalcrash. nur noch 250 Euro Bargeld hatten wir, nichts zum telefonieren, orginal Dokumente/Pässe/etc... Auch Weitere Objektive waren zum Glück nicht leicht für die Diebe zu finden und wurden nicht geraubt. Die örtliche Polizei war alles andere als voller Tatendrang. Ein witzloser "Multiple Choice" Bogen wird uns hingehalten. Nicht mal mit den Rechner im Präsidium kommen die Beamten auf Seiten, die uns lediglich die Telefonnummern unsere Familien verraten. An Iphone-Tracking, Sperren etc... ist erst gar nicht zu denken. Im nächsten Internetcafe sperren wir dann erst die Konten, ändern Passwörter etc. Der Besitzer des Ladens erfährt vom Diebstahl, lässt uns jedoch wie immer rücksichtslos die 3 Euro Gebühr für das Internet auf den Tisch legen. Die einziger Möglichkeit war vorerst die Tour abzubrechen und nach Hause zu fahren. 1300 km mussten wir bewältigen mit Landkarten, die nicht gerade zum Navigieren einluden. Mautstraße war finanziell nicht drin und es hieß Landstraße. Gefühlte eine Millionen Kriesverkehre mussten durchfahren werden, etliche riesige Umwege und naja... Es solte nicht aufhören der schwarze Tag. 3 Monate auf Tour und wir mussten immer wie die Nadel im Heuhaufen nach Tankstellen mit Kreditkartenzahlung suchen. Nun hatten wir nur Bargeld und das Spiel ging andersrum. Zweimal fuhren wir auf den letzten Tropfen in die Tankstelle. Das eine Mal hatten wir das Glück Berliner zu treffen, die uns netterweise ihre Karte zum zahlen gaben. Auch die Polizei hielt uns an, da Lucas im Kreisverkehr versuchte abzukürzen, um Sprit zu sparen. Nachts um drei erwarteten wir keine Polizei. Man ließ uns nach längerem Gespräch passieren. Nach ca. 15-18 Stunden - genau wissen wir nicht - erreichen wir mit fast keinem Bargeld mehr unsere Heimat.
Ja, was nun fragt ihr euch. Die uns immer gespannt mitverfolgen und sich auf neue Bilder etc freuen. Bevor wir irgendwelche Behauptungen ins Netz stellen, müsssen wir Sachen wie Versicherung, Kreditkarten, Handy etc. klären. Fakt ist: Bargeld zurückzubekommen von Versicherungen wird schwer. Wir kennen alle die unzähligen Zusatzklausern der Versicherer, die doch wieder alles ausschließen. Der "Ordner: Studium" auf beiden Laptops ist weg. Sicherungen auf dem Iphone. Ebenso beide Weg. Studiumdaten, die wir nicht nur für Bewerbungen brauchen, sondern auch als Beweis/Erinnerung, was wir gearbeitet haben. Der "Ordner: Buch" ist weg. Über 80 Seiten hatten wir seit 2 Monaten fast täglich verfasst. Bilder waren gesetzt, Layout fertig, wichtige Inhalte etc... sind weg. Es gab noch keine Sicherung auf der externen. Ein gutes Buch, so behaupten wir, hätte es werden können. Speziell für Jugendliche in unserem Alter, die sowas ähnliche planen. Mit einfachen Mitteln, wenig Text, aber dafür möglichst viel Inhalt wollten wir nach Möglichkeit ALLES über unsere Reise von vorne bis hinten in dieses eine Buch bannen. Weitere Daten auf den Laptops und Iphones, die fehlen, müssen vermutlich nicht alle aufgezählt werden. Man weiß, wie viel verloren geht, sonders wenn man wie wir, die Geräte viel im Alltag UND Beruf nutzen.
Hinweise und kluge Sätze wie: "Der Raum Montpellier ist eine gefährliche Ecke" oder "Man macht doch Backups und speichert alles doppelt" können wir gerade am wenigsten hören - bisher kamen sie noch nicht. Der Bus stand für uns in einer nicht gefährdeten Position. Nicht jede Datei kann man tausendmal absichern. Nicht jedes Mal wenn man das Auto verlässt, wollten wir alle Sache in den Tresor buchsieren. Aber ja: man muss das scheinbar, wenn man des Süd/Westen Europas betritt. Das War im Osten alles anders. Und das könnt ihr uns glauben.
Weitere Fakt ist: Wir haben beide noch 3 Monate bis unser Bachelor-Abschluss beginnt. Wir haben jahrelang auf diese Reise hingearbeitet, so schnell nimmt das uns keiner!
Wir bemühen uns, euch auf den laufenden zu halten. Es ist noch nichts verloren...

 

 

 

A black day

 

Wrong place at the wrong time. The ferry ride from Sardinia (the report about Sardinia was on the stolen computer, might be given later) went great.  We spent a beautiful day in Marseille and where lucky enough to find an alternator, the long-awaited replacement part, just in case.

We the found a fairly good spot near the Etang de Vic and continued to plan the further course of the route across Andorra, Spain and Portugal.

Basically the black day started out good. The local wind Tramontana did its best and blew with up to 7 wind forces over the water.

We parked Berta at the Etang d´Ingril near Frontignan since entering the surfpark was not possible due to a 2-metre-barrier.

So we decided to park near the sea.

While Lucas made his first roundson the Etang on his board, Steffen stayed in the bus to edit the photos. Eventually Steffen set off to find a good place where he could take picture of Lucas for about 20-30 minutes.

As usual we locked everything and also there was no insight into the car due to dark curtains.

When we finally came back to the car everything looked as ever. The doors were locked, no windows broke. We opened the sliding door, everything wasted. Only few words: „We got robbed.“

While writing this report we still get goosebumps all over. They detected everything. Wait – almost everything. The external drive with all the pictures was somehow laying on the floor. Also the GoPro (at least the core) got overlooked and additional lenses were luckily not robbed.

Car radio, adapters, usb-sticks – not pinched – no cash to get here.

For several minutes we were just speechless followed by despair and extreme rage. Then helplessness. We looked for hints near the bus – pointless. Professionals at work. Observe, wait, crack within seconds then taking whatever drings cash. The prey - electronic devices, cash and a bag with surf equipment. Jackpot for the thiefs, a complete disaster for us. Only 250 Euro cash, no phones, no documents/passports etc.

The local police was nothing like taking initiative. A pointless multiple choise sheet is offered to us. The officers couldn’t even reach sites to find out phonenumbers of our families on their computers. iPhone-tracking, locking etc. was impossible. In the next internet café we lock our bank accounts, change passwords and such. The owner of the café hears about the theft and still charges the 3 Euro fee for using the internet.

The only reasonable approach was to call of the trip and, at least for the moment, return home. 1300 km ahead with a map which wasn’t the best to navigate from. Toll roads were unreasonable due to our financial situation so we had to take the the country roads. Perceived a billion roundabouts had to be passed, serveral detours were taken. Well... The black day didn’t seem to end.

3 months on tour and we always had to search for gas stations accpeting credit card like a needle in a haystack. With only cash in our pockets it was the other way around.

Two times we reached the gas stations on the last drop of gas. One time we were lucky enough to meet some nice people from Berlin kindly offering their credit card for a tank full. We also got stopped by the police since Lucas cut a roundabout to save on gas. We didn’t expect to meet the police at 3 a.m. After a long talk we could finally move on.

15-18 hours later – we really don’t know – we reach home with almost no cash left.

What now you might ask. Especially the ones who always followed our trip and anticipated new pictures and such.

Before we put any assertions out there we have to cope with things like insurances, credit cards, mobile phones etc.

It’s a fact that getting back cash from an insurance will be difficult. We all know about the countless additional clauses which except everything.

The folder studies from both laptops are gone, backups on the iPhones as well. All data concerning our studies we would have needed for applications and as proof on what we already worked are gone. Also the folder ‚book’ is lost. Over 80 pages we wrote for 2 months almost every day, layout ready, pictures placed and important content etc... all gone!

There was no backup yet. We claim it could have been a really good book. Especially for young people like us planning a similar tour.

By means of simple tools, we wanted to bann our trip from a to z in a book with little text but as much as possible content.

Further data which were on the laptops and iPhones don’t have to be mentioned as we all know how much is lost when you use those devices private and for your job and studies.

We dont want to hear advices and smart phrases like: „The area around Montpellier is a dangerous place.“ or „You gotta make a backup and save everything twice“ – and for now we didn’t get to hear them.

From our point of view the bus was parked in a non endangered spot. Not every file can be saved a thousand times and you cannot put everything in the safe everytime you leave the car.

But maybe you should when you enter the south/west of europe.

In the east it wasn’t like that at all. You can trust us on that.

We still have 3 months to got until we take our bachelor, thats a fact.

We worked towards this trip for a couple of years and we won’t let anybody take that away from us. We will try to keep you up to date. Nothing is lost yet...

 

-translation by lisa-