Rumänien und das Ende der Reise

 Es sollte ein ganz normaler Abend werden. Mit dem kurzen Fahrzeugcheck stellte Lucas eine gerissene Manschette der Antriebswelle fest. Das Problem: in 6h ging der Flieger seines Vaters im 100km entfernten Cluji. Eine Notlösung musste her. Um 24uhr wurde mit Scheinwerfern an der Manschette geklebt und improvisiert, was nur ging. Eingepackt als wäre die Manschette ein verderbliches Lebensmittel ging es dann um 4 Uhr morgens ohne Fettspritzer zum Flughafen. Und was ein Glück: es hielt. Am Flughafen hieß es fliegender Wechsel. Lucas Schwester stieg mit in den Bus, für seinen Vater hieß es Rückflug und zurück in den Alltag. Die Manschette wechselte Lucas in einer mehrstündigen Schrauberaktion. Spaß sah anders aus. Manches wollte mal wieder nicht wie es sollte.

Erste Stopp war die Saline von Turda. Überwältigend! 40 Meter hohe Räume.  Weniger Touristen, sondern mehr Einheimische. Warum? Kein echtes Museum baute man hinein, sondern man nutzte die kühlen Räume und baute Attraktionen wie Bowling, Bootsverleih, Riesenrad oder ähnliches in die Mine. Man strömt in die Tiefe über die 1000 Holzstufen, um seinen Sonntag zu füllen.

Für die nächsten 3 Tage planten wir das Apuseni Gebirge. In unseren Reiseführern können wir jedoch wenig über diese Region an Highlights rauslesen. Auch das Internet erweist uns als nicht ergiebig genug. Lange Recherchen ermöglichen es, unsere Ziele zu erreichen. Nicht einfach stellen wir fest. Ausgeschildert ist hier nicht viel. Von vielen Attraktionen erfahren wir im Gespräch mit Rangern des Nationalparks erst, als wir schon 100km vorbeigefahren sind. Da hilf nur: Nächstes Mal wissen wir behscheid und holen das nach. Auch bei der Eishöhle Scărişoara recherchierten wir nicht ausgiebig genug. Nur einen kleinen Teil einer der größten Eishöhlen der Welt können wir besichtigen. Für den anderen Teil benötigt man einen Guide aus Cluji mit festem Termin.  Die Höhle von Magura, mag zwar im ganzen Land bekannt sein und sollte auch unser Ziel sein, jedoch im Internet konnten wir nicht lesen, dass man für diese auch eine Erlaubnis braucht und diese verschlossen ist. Die Wanderung durch das Tal von Sighistel, in dem nicht nur Magura ist, sondern auch andere kleinere spannende Höhlen überrascht uns positiv. Ein Abstecher war es wert, auch der schöne Wildcamping-platz am Beginn des Tals.

Über die Bärenhöhle Ursilior konnten wir mehr im Vorfeld herausfinden. Kein Wunder. Eine Tropfsteinhöhle, die seinesgleichen sucht. Das Bärenskelett am Ende der Höhle empfanden wir eher als hintrappiert und unnatürlich, aber nun gut, irgendwie muss man die Touristen ja locken. Das Visitorcenter suchen wir anschließend auf, um nun doch mal genaue Infos zum Park zu erhalten, um keine Attraktion zu verpassen. Erfolgreich. Wir erhalten zahlreiche Tipps zu Straßenverhältnissen, Wanderrouten etc.

Vom Camping Glavoi, übrigens auch ein schöner Wildcampingplatz, starten wir früh morgens unsere Wandertour in Richtung Galbena Klamm. Unaufhaltsamer Regen macht die Wanderung nicht gerade zum Traum und wir müssen abbrechen. Die Höhle Ponorului nahmen wir noch mit. Jedoch „nur“ die Eingangshalle, der Rest mal wieder nur mit Erlaubnis zu begehen. Ohne Kletterausrüstung ist sowieso kein Durchkommen.

Über eine holprige Piste schlängeln wir uns die Berge des Apuseni Gebirges hoch und runter. Große unbebaute Waldflächen und einsame Karstlandschaften nehmen wir mit. Rasch zieht es uns in den Norden Rumäniens, der Maramures.

Dort wollen wir eine der zurückgebliebensten und zugleich reizollsten Gegend des Landes kennenlernen. In unseren 1,5 Tagen klappern wir jegliche Highlights im Tal von Iza ab. Die Holzkirchen, welche einmalig weltweit sind, begeistern uns sehr. Auch wenn wir nicht DIE Kirchen-fans sind. Jedoch die Ausstrahlung ist überragend, besonders im Örtchen Rozavlea, wo eine Kirche frisch renoviert wird. Bilder sagen hier mehr als tausend Worte und wir verweisen ganz simpel auf die entsprechenden Bilder.Wir kriegen ebenso eine liebevolle Führung durch ein Heimatmuseum einer Einheimischen Dame. Die wenigen Quadratmeter des 2-Zimmer-Museums zeigt sie uns mit solcher Begeisterung und Leidenschaft, die wir auch in anderen Gesichtern Einheimischer bei der Durchfahrung der unglaublich zurückgebliebenen Orte feststellen dürfen.  Als Abschluss der Maramuresh machen wir Halt am „fröhlichen Friedhof Sapanta“. Bunte Grab“steine“ aus Holz mit lustigen Kurzgeschichten aus dem Leben und vom Todesfall der jeweiligen Person erwarten uns. Jedoch entziffern können wir nichts. Aber ein Erebnis allemal. Schon alleine, weil wir Eintritt für einen Friedhof zahlen durften. Nicht zu vergessen die etlichen Souvenirläden vor dem Friedhof.

Rumänien geht zu Ende. 4 Wochen. Was nehmen wir mit? Ein Land voller Überraschung. Juwelen, die fast kein Europäer kennt, aber kennen müsste. Gastfreundschaflichkeit schreibt man so groß, wie fast nirgends in Europa. Die Liste der Positiven Eindrücke konnte man vor der Reise an einer Hand abzählen. Nun reichen nicht mal die Hände unserer Leser. Kurz um: Wir sind überrascht.

„Die Zeit ist reif“. Wir beschließen nicht wie geplant über Polen heimzufahren sondern über Ungarn und Österreich nach Deutschland zurückzufahren. Die Eindrücke des Jahres reichen für einige Zeit und müssen verarbeitet werden. In Ungarn nehmen wir die beiden schönen Städte Eger und Hollokö mit. Eger überrascht durch die Schönheit, Hollokö weniger. In Österreich machen wir Boxenstopp bei Berta´s Geschwistern nahe Linz. Die Quelle der Bundesheer-Busse. Das Ars-Electronica in Linz entpuppt sich für Technikbegeisterte und Junge Menschen allgemein als Must See in ganz Österreich!

Vorbei mit der Osteuropäischen Freundlichkeit war es nun auch. Einen Termin für Achsvermessung scheinen wir fast im ganzen Land nicht zu bekommen. Da wo wir ihn bekommen wird es unmenschlich teuer. Und leider  im nachhinein noch nicht mal eine korrekte Arbeit. Über die beiden schönen Alpenseen Mondsee und Attersee gibt’s nur zu sagen: Schöne Bergseen, Österreich halt. Noch einen kurzen Zwischenhalt legen wir bei unseren Freunden in Tutzing am Starnberger See ein bevor es in die Heimat geht. Nach Darmstadt.

Wie rutschen wir in den Alltag? Wie in das Leben ohne Freiheit und Bus? Dieser Bericht ist schon zu lang geworden und vermutlich nur von den engsten Freunden komplett gelesen worden. Ein Abschlussbericht wird es in Kürze geben. Auch der Ausblick auf das Danach mit der Vernissage?!

 

It was supposed to be a evening like every other. A quick vehicle check made Lucas find a broken drive shaft collar. The problem: Lucas’ fathers’ flight was about to depart in about 6 hours in Cluji which was 100 km away. A temporary solution was needed. At midnight surrounded by lamps they tried to fix the collar by improvising in every possible way. Covered up like the collar was a perishable food they moved on to the airport at 4 am. Luckily it worked. At the airport Lucas father and his sister changed on the move. His sister got on the bus and his father on the plane back to the everyday life. The collar was then replaced during a mechanic session of several hours. Some things didn’t work the way they should so it wasn’t the most fun to do.

First stop was the salt collector in Turda. Overwhelming! 40 m high spaces. Not a lot of tourists but locals. Why, you may ask. There wasn’t a museum built in but the cool spaces were taken to put in attractions like bowling, a boat hire, a ferris wheel and others. So people were taking the 1000 wooden steps into the depth to fill their sunday.

The next three days we had the Apuseni mountains on our schedule. The guidebooks didn’t give a lot of highlights away. Also the internet wasn’t as fruitful. However, a rather thorough research enabled us to reach our goal. Although that wasn’t that easy as well. There are only few road signs. We only hear from the attractions from rangers of the national park, often when we have already passed them by 100 km. There is only one thing to do: come back and make up for it the next time. It is the same with ice cave Scărişoara. We were only able to see a small part of one of the largest ice caves in the world. For the other part we would have needed an appointment with a guide from Cluji. The cave in Magura is known in the whole country and was our next goal. However to get in you need a permission otherwise it is closed. Just another thing  the internet didn’t tell us. Our hike through the valley of Sighistel was a positive surprise. Apart from Magura there were other smaller, exciting caves to admire. It was worth the excursion, also because of the camping site at the beginning of the valley.

We were able to gather more information about the bear’s den in Ursilior. A dripstone cave having no equal. The skeleton of the bear at the end of the cave seemed factitious, as if it was a decoration, but well, somehow you have to attract the tourists. We then went to the visitor center to get some more information about the park. Successfully. We receive numerous Tipps concerning the road conditions, hiking trails, etc.

From the camping site Glavoli, a nice wild-camping site, we start our hike in the early morning towards Galbena Klamm. Due to the heavy rain we quit the tour early but not without visiting the cave in Ponorului. However only the lobby, as the rest of the cave was, once again, only accessible with permission. We couldn’t get through without climbing equipment anyways.

Along a bumpy track we drove up and down the hills of the Apuseni mountains. We went through huge, vacant woods and remote karst scenery. Quickly it takes us to the north of Romania, the Maramures.

Here we want to get to know one of the most retarded but at the same time most attractive areas of the country. During our 1,5 days stay we combed the valley Iza for every highlight. We especially like the wooden cathedrals, unique in the whole world, although we’re not really cathedral fans. They provide a special aura, especially in Rozavlea where there is one being renovated. A picture is worth a thousand words so at this point we would like to simply refer to the pictures we put on our website. We also have the pleasure taking a a tour through a local museum guided by a lovely local lady. The few square meters of the 2 room museum are showed to us with such enthusiasm and passion. We also see the same expressions on the faces of other locals when we passed through their villages. Finally we stop by the ‚happy cemetery Sapanta“. Colorful wooden gravestones telling funny stories from the life and death of the deceased await us. Although we were not able to decode the writings. Never the less it was an exciting experience, as there were gift shops in front of the cemetery plus we had to pay admission.

Our time in Romania is coming to an end. Four weeks. What do we take from here? A country providing a lot of surprises. Jewels that no European knows, although they should. Hospitality is written in capitals like nowhere else in Europe. The positive impressions before our trip could be counted on the fingers of one hand, now not even the fingers of our readers would be enough. Simply put: we are suprised.

The time has come. We decide to head home via Hungary and Austria, not via Poland as originally planned. All the impressions of this year will take some time to process and will stick with us a long time. In Hungary we take along the cities Eger and Hollokö. Eger is surprisingly butiful, Hollokö not so much. In Austria we stop by Bertas siblings near Linz. The Ars-Electronica in Linz turned out to be a must see for all technophiliacs and in general for the young people in Austria.

We also left behind the East European kindness. An appointment for an axle alignment seems to be impossible to get in the whole country. And the places offering one are unbelievably expensive. Unfortunately, retrospectively not even conducted correctly. We pass the lakes Mondsee and Attersee and can only say: beautiful tarns, typical Austrian. Before heading home we stop over in Tutzing near lake Starnberg to visit some friends. Back in Darmstadt. How do we assimilate to the daily life without our freedom and without the bus? This report has already become too long and is probably only read though by our clostest friends. There will be a final report before long. Also there will be an outlook on our planned exhibiton.

 

-translation by lisa-